Laden für Liebhaber des Besonderen

Neues Design-Haus an der Kölnstraße

Schöne Hölzer, archaische Krüge, Büsten, die "über Eck" in Stein geschlagen wurden, Lichtobjekte, auf die Ihre Schöpferin ein Weltpatent hat - all dies ist in einme neuen Troisdorfer Design-Haus zu finde.

von Klaus Schmitz

Troisdorf - Aus der Innenstadt gibt es nicht nur Geschäftsaufgaben zu vermelden. In ein Ladenlokal, das über viele Jahre hinweg leer stand, ist praktisch über Nacht neues Leben eingekehrt; Am morgigen Donnerstag um 10 Uhr eröffnen Michaela und Jürgen von der Gracht an der Kölner Straße 90 ein Haus für Kunsthandwerk, Schmuck und Design. Dass die Premiere an einem 13. stattfindet, ängstigt das junge Paar nicht: "Wir sind nicht abergläubisch."

Jürgen von der Gracht ist Tischlermeister. Doch Standard-Möbel zu fertigen, ist ihm viel zu wenig. Seine Liebe gehört besonders edlen Materialien, beispielsweise schwarzen oder gestreiften Markassa-Ebenhölzern. Im Frühsommer stellte er seine erste Möbelkollektion, ausschließlich klassische, zeitlos schöne Unikate, auf der Kölner Handwerksmesse aus. Es gab viel Anerkennung.

Aber im neuen Laden nur die nicht ganz preiswerten Arbeiten des Ehemanns zu zeigen, reicht Michaela von der Gracht nicht. So präsentiert sie auch Arbeiten des kölner Künstlers Heinz Ender - vor allem große vasenskulpturen, die an gerissene, ausgetrocknete, rote afrikanische Erde erinnert. Die Geschäftsfrau: "Als Einziger seiner Zunft versteht er die Technik, den Ton auf diese spezielle Weise brennen zu können und ihn gleichzeitig wetterfest zu verarbeiten."

Kyung-Shin Kim stammt aus Südkorea, lebt heute aber in Pforzheim, einer Hochburg der deutschen Schmuckfertigung. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin - unter anderem war sie 1994 Siegerin des internationalen Design-Wettbewerbs in Paris und 1998 Gewinnerin des hessischen Staatspreises für das Deutsche Kunsthandwerk - gestaltet nicht nur ausgefallenen Schmuck. Vor allem besitz sie ein weltweites Patent auf eine besondere Technik, mit der sie ihre Lichtobjekte fertigt. Hierbei werden Karton und selbst geschöpftes Papier durch unterschiedliche Wachsaufträge konserviert und mit edlen Metallen durch Galvanik verbunden. Die versilberten oder vergoldeten Lichobjekte sind sehenswerte Schmuckstücke, die eine eigentümlich positive Stimmung erzeugen.

Michaela von der Gracht ist auch selbst vertreten, "aber nur als Autodidaktin", wie sie einschränkt. Als Teilnehmerin der Sommerakademie für Bildhauerin auf dem Michaelsberg in Siegburg fand sie gefallen am Umfang mit Meißel, Hammer und schweren Steinen. Das Ergebnis sind unter anderem ausdrucksstarke Portraitskulpturen, die an die Art und Weise erinnern, wie maya und Azteken ihre Götter und Priester darstellten.

Bis Weihnachten ist der neue Laden werktäglich geöffnet, ab 2002 dann jeweils freitags und samstags.

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